Mentalcoaching

Mentale Flexibilität für Pilot:innen und Sportler:innen

Mentale Flexibilität entwickeln

Für alle Niveaus

  • Für Flugschüler:innen, Genusspilot:innen bis hin zu Sportler:innen mit Leistungszielen.
  • Primär Einzelsportler:innen im Fliegen oder Bergsport. Grundsätzlich sind alle Sportarten möglich.

Individuelle Ziele im Sport

  • Die individuellen Ziele der Beratung können eine Steigerung von Wohlbefinden, Spass, innerer Ruhe, Motivation, Konzentration und Selbstvertrauen, oder auch Leistungsziele im Hinblick auf ein Projekt oder Wettkampf sein.

Lösungsorientiertes Coaching

  • Ich orientiere mich an der Haltung des lösungsorientierten Coachings. Ich gehe davon aus, dass die Ressourcen für Lösungen bereits in der Sportlerin / im Sportler vorhanden sind und versuche, diese im Beratungsprozess zu aktivieren. So verschieden die Persönlichkeiten sind, so verschieden sind auch die Lösungen.
  • Ziel ist die Selbständigkeit der Sportlerin / des Sportlers im Umgang mit den mentalen Herausforderungen.
  • Die Sportlerin / der Sportler bestimmt das Tempo und die Bearbeitungstiefe seines Themas.
  • Die Verantwortung für die Umsetzung der Lösungen liegt in den Händen der Sportlerin / des Sportlers. Es gibt aktuell noch keine wissenschaftlich belegte Wunderpille auf dem Markt, die den Weg zu mentaler Stärke abkürzt und den selbstkritischen Blick in den Spiegel überspringt 😉 Neugierde, Mut zur kritischen Selbstreflexion und regelmässiges Training sind die Voraussetzung für Veränderungsprozesse.
  • Ich arbeite mit mentalen Techniken aus den Bereichen Atmung, Lenkung der Aufmerksamkeit, Selbstgespräch und Visualisierung. Entspannungstechniken und Achtsamkeit sind wichtige Grundlagen. Ebenso im Fokus stehen Techniken zum gesunden Umgang mit starken Emotionen. Eine sorgfältige Auftragsklärung und eine realistische Zielsetzung erhöhen die Chancen auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
  • Ich stütze mich primär auf erprobte Techniken, die ebenfalls in der angewandten Sportpsychologie eingesetzt werden. Diese können sich auch ausserhalb des Sports bewähren.
  • Entwickelt die Pilotin / der Pilot nach kritischen Ereignissen ein Vermeidungsverhalten vor gewissen Situationen und will zurück in den Sport, so arbeite ich mit ebendiesen Situationen: Nach ausreichender Vorbereitung und in angemessenen Schritten geht die Person zurück in die fordernde Situation, um neue Erfahrungen zu machen. Dies erfordert Bereitschaft und Durchhaltewillen seitens der Pilotin / des Piloten. Beispiel: Will jemand seine Furcht vor dem Fliegen in starker Thermik überwinden, so führt der Weg über viel Fliegen in starker Thermik bei objektiv sicheren Bedingungen. Es geht darum, einen neuen Umgang mit seinen starken Emotionen zu lernen.
  • Ich lege den Fokus auf intrinsische Motivation: Was motiviert langfristig von innen heraus am Sport – abseits von Wettkämpfen, Ranglisten, Belohnungen, Publikum und Social Media?
  • Gleitschirmfliegen führt das menschliche Hirn in eine Umgebung, die neu ist und für die es nicht vorbereitet ist. In der Luft ist man alleine, sieht die Turbulenzen nicht und kann keine Stopptaste drücken. Durch diese Besonderheiten nimmt Gleitschirmfliegen eine Sonderstellung punkto mentale Anforderungen ein.
  • Oft wägen wir gemeinsam ab, ob die momentanen Ressourcen einer Person zu den Anforderungen ihrer Flugziele passen. Soll Gleitschirmfliegen in sommerlicher Thermik positive Emotionen erzeugen, so stellt dies hohe Anforderungen an die zeitlichen und mentalen Ressourcen einer Person. Ebenso erfordert es über Jahre hinweg regelmässige Flugpraxis und eine Auseinandersetzung mit starken Emotionen.
    • Ein Beispiel für eine schlechte Passung von Ressourcen und Anforderungen: Wer beruflich und privat seit Wochen total am Anschlag läuft, und dann nach vier Monaten Flugpause in einer Konvergenz über dem Landeplatz in die Höhe geballert wird, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine massive Stressreaktion erleben. Die Person wird das Gefühl von Orientierung und Kontrolle womöglich verlieren. Gleichzeitig fehlt dies Stopptaste und die Situation kann nicht sofort verlassen werden.
    • Ein Beispiel für eine gute Passung von Ressourcen und Anforderungen: Wer gerade eine strenge Zeit hinter sich hat und sich seine begrenzten mentalen Ressourcen auch eingestehen kann, findet beim stimmungsvollen Morgenflug in ruhiger Luft womöglich Glück und geistige Ruhe. Sie oder er kann die Aussicht geniessen. Die Person wird ein angenehmes Gefühl von Orientierung und Kontrolle erleben. Wenn sich die Person wieder von ihrem privaten Stress erholt hat, können die Ziele höher gesetzt werden.

Unfall oder kritischer Zwischenfall – wie weiter?

  • Ein Gespräch möglichst bald nach dem Zwischenfall sorgt für Entlastung und Orientierung. (In der Notfallpsychologie als «Kollegiales Entlastungsgespräch» bewährt.) Es fördert die Verarbeitung des Erlebten und die Rückkehr in den Alltag.
  • Auf Wunsch kann das erste Gespräch auch im Krankenhaus oder in der Reha stattfinden.
  • Die weiteren Schritte können im Anschluss an dieses Gespräch geplant werden. Sie richten sich nach dem individuellen Bedarf der Pilotin * des Piloten.

 

«Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum.
In diesem Raum haben wir die Freiheit und die Macht,
unsere Reaktion zu wählen.
In unserer Reaktion liegen unser Wachstum
und unsere Freiheit.»

Viktor Frankl 

Qualifikation und Qualität

Bänz Erb

  • Mentaltrainer Sport IAP
  • Ausbildung: CAS Psychologisches und mentales Training im Sport
    IAP Institut für Angewandte Psychologie, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
  • Abschlussarbeit zum Thema «Mentale Stärke im Stadion Startplatz» (Gleitschirm-Startplatz mit Zuschauern) PDF >
  • Studium Psychologie ab Herbst 2021, Uni Bern
  • Fluglehrer SHV seit 2013, Tandempilot seit 2011, Pilot seit 2009
  • Regelmässige Praxis in Achtsamkeitsmeditation seit 2004. Darunter mehrere Wochenretreats
  • Die Qualität meiner Arbeit sichere ich durch Supervision, Intervision, Evaluation der Beratungsprozesse und Weiterbildung.
  • Ich unterstehe der Schweigepflicht.
  • Bei Verdacht auf psychische Störungen vermittle ich auf Wunsch an eine eidg. anerkannte Fachperson für Psychotherapie. Gleitschirmfliegen stellt hohe Anforderungen an die Psyche und ist grundsätzlich nur psychisch gesunden Personen zu empfehlen. Wer vorbelastet ist, wird weniger Reserve haben, um mit überraschenden Situationen flexibel umzugehen (z.B. wird der bekannte Landeplatz nicht erreicht und es muss schnell eine neuer Landeplatz gesucht werden). Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Selbst- und Gefahreneinschätzung gestört sind, was wiederum das Unfallrisiko erhöhen kann. Im Falle einer starken psychischen Vorbelastung empfehle ich Sportarten am Boden, die in einer kontrollierbaren Umgebung stattfinden und bei denen man jederzeit eine Pause einlegen kann (z.B Ausdauersportarten in der Natur).

«Der weise Mann gibt nicht die richtigen Antworten,
er stellt die richtigen Fragen.
»
Claude Lévi-Strauss

Beratungsform und Preis

  • Einzelberatung. Meistens im gemütlichen Stuhl bei einer Tasse Tee oder Kaffee.
    Auf Wunsch auch draussen bei einem Spaziergang oder an anderen Orten.
    Die Beratung ist alternativ per Videotelefonie (Zoom) möglich.
  • CHF 150 pro Stunde
  • Danach Abrechnung je angebrochene Viertelstunde (à CHF 37)
  • Das Erstgespräch dauert in der Regel 1.5 Stunden
  • Je nach Ziel und Prozess sind Folgetermine sinnvoll. Diese vereinbaren wir fortlaufend. Die Initiative geht dabei von der Sportlerin * vom Sportler aus. Manchmal genügt ein einzelner Termin, um positive Prozesse in Gang zu bringen. Oft besteht jedoch der Wunsch nach weiteren Terminen. Bei der Überwindung von Vermeidungsverhalten (Furcht nach negativen Ereignissen) sind meistens mehrere Termine notwendig, um Veränderungsprozesse nachhaltig zu verankern.
  • Ort: Interlaken
  • Reisespesen: Findet die Beratung ausserhalb der Region Interlaken statt, werden die Reisespesen verrechnet.
  • Im Verhinderungsfalle bitte rechtzeitig abmelden. Termine, die nicht 24h vorher annulliert worden sind, werden verrechnet.
  • Die Beratung kann jederzeit abgebrochen werden.

Termin vereinbaren & Fragen

Kontaktiere mich. Ich bin gespannt auf deine Stärken und auf deine Ziele!

bendicht@chilloutparagliding.com >

Tel. 079 438 83 71 (Auch SMS / Whatsapp / Telegram …)


Noch ein Wort zu Gleitschirmfliegen und Stress

Gleitschirmfliegen ist ein dreidimensionales Spiel mit der unsichtbaren, bewegten Materie Luft. Sowohl die Chancen (Aufwind, Thermik) als auch auch die Risiken (Turbulenzen, Windböen) bleiben oft unsichtbar. Da kann es passieren, dass man die Situation auch mal falsch einschätzt. In einem Zustand der Überraschung respektive der Über­forderung, ist die Pilotin * der Pilot alleine am Himmel und kann keine Stopp-Taste drücken. Man kann nicht ausweichen und muss den Flug bis zur Landung fortsetzen. Selbstverständlich hilft viel Erfahrung, die Situation mit grösserer Wahrscheinlichkeit passend einzuschätzen. Doch diese muss man sich zuerst einmal über die Jahre hinweg mit viel Hingabe «erfliegen». Es gibt keine Abkürzung zu wahrer Meisterschaft.

Die Bandbreite an intensiven Gefühlen, die man beim Fliegen erlebt, ist gross. Sie reicht von Flow oder mystischer Ein­heits­er­fah­rung am einen Ende bis hin zu Angst und Kontrollverlust am anderen. Der Traum vom Fliegen scheint in einigen Menschen tief verwurzelt, obwohl ihre Sinne ursprünglich für den Lebensraum am Boden adaptiert sind. Somit ist es natürlich, wenn die fliegende Person nebst den positiven Emotionen auch Momente von Nervosität, Stress oder Angst erleben kann. Stressreaktionen beim Fliegen zeigen an, dass wir ganz normal funktionieren und unser angeborenes Alarmsystem seinen Dienst zuverlässig leistet. Sorgen müsste man sich eher machen, wenn man trotz Turbulenzen nah am Gelände nie eine Stressreaktion erlebte!

Das Thema Mentale Stärke hat seinen Weg in den allgemeinen Lehrplan des Gleitschirmfliegens noch nicht flächendeckend gefunden. Und die Tatsache, dass am Landeplatz selten offen über Stress gesprochen wird, lässt manchmal den Eindruck entstehen, als sei man die einzige betroffene Person. Doch diese Einschätzung wäre verzerrt.

So faszinierend das Gleitschirmfliegen ist, es birgt ein gewisses Risiko, früher oder später an seine mentalen Grenzen zu stossen. Für die persönliche mentale Entwicklung kann dies aber als Chance gesehen werden. Mit Motivation, Ausdauer und unterstützenden mentalen Techniken kann man lernen, sich in der Luft wohl zu fühlen. Falls man es aus irgendwelchen Gründen verlernt hat, so kann man es wieder neu lernen. Genau diese menschliche Fähigkeit zum Lernen und Umlernen kann als besonders wertvolle Ressource angesehen werden. Ein attraktives und realistisches inneres Bild vom Ziel setzt auf dem Weg des Lernens viel mentale Stärke frei.

Es darf sich im Laufe der Zeit übrigens auch herausstellen, dass Gleitschirmfliegen gar nicht der passende Sport für jemanden ist. Da wäre es schade, unnötig Geld, Zeit und Nerven damit zu verschwenden, während andere Sportarten viel mehr Erfüllung versprächen. Glückliches und sicheres Gleitschirmfliegen stellt recht hohe Anforderungen an Psyche und an Zeit. Schon viele mussten merken, dass es nicht in die aktuelle Lebenssituation passt. Doch ob einem der Sport wirklich taugt, findet man nur heraus, wenn man ihn ausprobiert.

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